Prof. Dr. Martin von Koppenfels
Komparatistik, Universität München

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Prof. Dr. Martin von Koppenfels
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Ludwig-Maximilians-Universität München

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Zur Person

Martin von Koppenfels hat seit 2010 einen Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit romanistischem Schwerpunkt an der LMU München inne. Seit 2009 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Für sein Buch Immune Erzähler. Flaubert und die Affektpolitik des modernen Romans (2007) erhielt er 2009 den Anna Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Von 2003 bis 2008 leitete er die Nachwuchsgruppe „Rhetorik der Immunität“ am Peter-Szondi-Institut der FU Berlin. Forschungsschwerpunkte: Verbindung von Emotions- und Erzählforschung, Text-Leser-Beziehungen, Literatur und Psychoanalyse, Traum und Text. Derzeit arbeitet er im Rahmen des LMU-excellent-Programms zur „Poetik des Alptraums“.

Das Problem des Alptraums bei Freud und in der frühen Psychoanalyse

Die in der aktuellen psychologischen Traumforschung intensiv diskutierte Frage nach einer möglichen „emotionsregulierenden“ Funktion von Träumen wird in Freuds Traumdeutung (1900) ambivalent behandelt. In der Traumtheorie wird die „Affektivität der Träume“ marginalisiert, in der Deutungspraxis liefert Freud jedoch eine Fülle faszinierender Hinweise. Kern des Problems ist das Phänomen des Angst- oder Alptraums, der eine Provokation für Freuds Traumtheorie darstellt. Die Abwehr dieser Provokation wird der Autor in immer neuen Nachträgen zur Traumdeutung betreiben. Zugleich taucht dieser Traumtyp jedoch an Wendepunkten seiner theoretischen Entwicklung auf (z. B. in Jenseits des Lustprinzips); ganz zu schweigen davon, dass einige seiner Traumtexte (Träume, die Wissenschaftsgeschichte geschrieben haben, wie der so genante „Wolfstraum“) Alpträume im strengen Sinne des Wortes darstellen. Das Projekt möchte dieses Stück psychoanalytischer Theoriegeschichte rekonstruieren und im Licht späterer psychoanalytischer und psychologischer Erkenntnisse befragen. Dabei sollen auch Texte aus Freuds Umgebung, etwa E. Jones‘ Studien zur Mythologie und Ethnologie des Alptraums (On the Nightmare, 1931) einbezogen werden.