Dr. Sandra Janßen
Komparatistik, Karlsruhe

Kontakt

Dr. Sandra Janßen
Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Homepage: www.geistsoz.kit.edu
Forschungsprofil: www.culturaldreamstudies.eu/sandra-janssen

Zur Person

Sandra Janßen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Karlsruher Institut für Technologie sowie zuvor u. a. am Peter-Szondi-Institut der FU Berlin und Maître Assistante für deutsche Sprache und Literatur der Universität Genf, ist Autorin der 2013 bei Wallstein erschienenen Studie Phantasmen. Imagination in Psychologie und Literatur 1840-1930. Flaubert – Čechov – Musil. Sie arbeitet derzeit an einer Habilitationsschrift zu Konzeptionen des Subjekts in Psychologie, politischer Theorie und Literatur der 1930er und 1940er Jahre.

Das traumtheoretische Paradigma der 1930er und 40er Jahre: Ein Existenzialismus des Traums

Das Projekt hat zum Ziel, ein spezifisches traumpsychologisches Paradigma der 1930er und 1940er Jahre zu erfassen. Konnten die dominanten psychologischen Konzeptionen des frühen 20. Jahrhunderts dahingehend beschrieben werden, dass das Subjekt sich eine Welt gibt, die es zugleich aus sich heraus- und sich gegenüberstellt, so soll für den darauf folgenden Zeitraum, insbesondere anhand von Traumtheorien aus dem Bereich der Existenzphilosophie (Binswanger, Sartre), das Paradigma einer immer schon von Welt durchdrungenen Subjektivität beschrieben werden. Zum einen verkörpern Träume hier Erfahrung, ohne deshalb individuellen Ausdruck zu bedeuten (Binswanger), und zum anderen schließen sie das Subjekt in seine eigene bildgebende Haltung ein, sodass sie nicht mehr als Objektivierung gelten können, im Bezug auf die das Subjekt sich selbst konstituiert (Sartre). Während das Subjekt sich vor 1930 ein (Traum-)Bild machte, um es zu haben, gilt es danach, das Imaginäre zu sein – ein totalisierendes Weltverhältnis, durch das der Traum als paradigmatisch auch für eine breitere psychologische Subjektkonzeption dieser Epoche gelten kann.