Prof. Dr. Marie Guthmüller
Französische und italienische Literatur, Humboldt-Universität zu Berlin

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Prof. Dr. Marie Guthmüller
Französische und italienische Literatur
Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin

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Homepage: https://www.romanistik.hu-berlin.de/personal/guthmueller_html
Forschungsprofil: www.culturaldreamstudies.eu/marie-guthmueller

Zur Person

Marie Guthmüller ist Absolventin der Universität La Sorbonne, Paris IV (MA 1997), der Universität Freiburg i. Br. (MA 1999 und 2000) und der Universität Osnabrück (PhD 2007). Vor ihrer Ernennung zur ordentlichen Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin lehrte und forschte sie an der Ruhr-Universität Bochum (2008-2018), der Universität Osnabrück (2000-2007) und am Zentrum für Literaturforschung in Berlin (2001-2004). Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Literatur- und Wissenschaftsforschung mit Schwerpunkt auf der französischen und italienischen Literatur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert.

Der Traum als Symptom – Ansätze vor Sigmund Freud und Sante De Sanctis

Die Auseinandersetzung mit Träumen im Rahmen der Psychopathologie des 19. Jahrhunderts führt keineswegs ausschließlich zu Freud, zur Traumdeutung und zum Bruchstück einer Hysterieanalyse, sondern mündet vielmehr um 1900 auch in ein konträres, organizistisch und symptomatologisch geprägtes Paradigma. Ausdruck dafür ist die Traumstudie des italienischen Psychiaters und Neurologen Sante De Sanctis, I sogni: studi clinici e psicologici di un alienista, die 1899 zeitgleich mit Die Traumdeutung erscheint und von der psychophysiologischen „scientific community“ zunächst auch deutlich stärker rezipiert wird. Wie Freuds Traumbuch bündelt auch das von De Sanctis wesentliche Tendenzen, die im 19. Jahrhundert im psychiatrischen Umgang mit Patiententräumen vorherrschen. Das Projekt fragt danach, in welchen Kontexten Träume in dieser Zeit als Symptome behandelt werden und ob - und wenn ja wie - die symptomatologischen Träume in den Fallberichten erzählt und zu den jeweiligen Krankheitsbildern in Beziehung gesetzt werden.