Prof. Dr. Hannah Ahlheim
Zeitgeschichte, Gießen
Kontakt
Prof. Dr. Hannah Ahlheim
Justus-Liebig-Universität Gießen
Historisches Institut / Zeitgeschichte
Otto-Behaghel-Str. 10 C
35394 Gießen
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Homepage: www.uni-giessen.de/fbz/fb04/institute/geschichte/zeitgeschichte/personen/Ahlheim-Hannah
Forschungsprofil: www.culturaldreamstudies.eu/hannah-ahlheim
Zur Person
Hannah Ahlheim ist seit 2018 Professorin für Zeitgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie habilitierte sich 2016 an der Georg-August-Universität in Göttingen und wurde 2008 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. 2018 erschien ihre Habilitationsschrift Der Traum vom Schlaf im 20. Jahrhundert. Wissen, Optimierungsphantasien und Widerständigkeit im Wallstein Verlag. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Aufarbeitung, die Geschichte des Antisemitismus und die Geschichte von Arbeit und Zeit.
Wer vermisst den Traum? REM-Schlaf und Traumentzug im Schlaflabor (1950er/60er Jahre)
1953 entdeckte eine Gruppe von „Schlafforschern“ um Nathaniel Kleitman an der Universität von Chicago den sogenannten REM-Schlaf. In diesen Schlafphasen zeichnet das EEG Kurven auf, die denen des Wachseins sehr ähneln. Die Wissenschaftler waren sich bald einig, dass sie einen Weg gefunden hatten, Traumphasen zu identifizieren und aufs Papier zu bannen. Kleitmans Doktorand William Dement hoffte, die Schlafforschung nun enger mit Methoden der Psychiatrie und der Psychoanalyse verbinden zu können, und führte dazu Versuche mit REM-Schlaf-Entzug, also „Traumentzug“ durch. Doch Dements Versuche brachten nicht die gewünschten Daten, und die physiologisch orientierte Schlafforschung verbannte den Traum schon bald wieder in das Reich der Psyche, für das sie sich nicht zuständig fühlte. Das Teilprojekt fragt, auf welche Weise sich das Verständnis vom Traum veränderte, als er mit Hilfe von Mess- und Bildgebungsverfahren fassbar zu werden schien. Welche Vorstellungen vom Menschen entwickelten Wissenschaftler, Experten und Ratgeber in diesem Moment? Welche Konflikte entstanden um die Deutungshoheit, und warum trennten sich die Wege von Schlaf- und Traumforschung wieder?